Förderprogramm "Integration durch Qualifizierung IQ"

Über uns

Förderprogramm IQ

Der Auftrag des Förderprogramms IQ – Integration durch Qualifizierung

In Deutschland lebten im Jahr 2022 etwa 20,2 Millionen Menschen mit Einwanderungsgeschichte*. Die Neuzuwanderung nach Deutschland steigt damit weiter an. Viele der zugewanderten Menschen bringen Qualifikationen, Berufsausbildungen oder erworbene Berufsabschlüsse mit.  

Das Förderprogramm IQ – Integration durch Qualifizierung zielt auf die nachhaltige Verbesserung der Arbeitsmarktintegration von Erwachsenen ausländischer Herkunft ab. Von zentralem Interesse ist, dass im Ausland erworbene Berufsabschlüsse – unabhängig vom Aufenthaltstitel – häufiger in eine bildungsadäquate Beschäftigung münden. Nicht nur für eine vielfältige Gesellschaft ist es wichtig, den Blick für die Potenziale von Zugewanderten zu schärfen und Diskriminierungen abzubauen, sondern auch für eine gelingende Arbeitsmarktintegration von zugewanderten Menschen. Interkulturelle Kompetenz bei den Arbeitsmarktakteuren aufzubauen und zu verankern, ist daher nach wie vor ein zentrales Anliegen des Förderprogramms IQ.

Die Struktur des Netzwerks IQ

Die regionale Umsetzung des Förderprogramms ist zentrale Aufgabe der 23 Regionalen Integrationsnetzwerken (RIN). Sie umfassen weitere operative Teilprojekte und bieten die flächendeckende Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung für Ratsuchende mit ausländischen Qualifikationen an, entwickeln bedarfsorientiert Anpassungsqualifizierungen und setzen diese um. Darüber hinaus übernehmen sie Servicefunktionen für Arbeitsmarktakteure, indem sie diese über Informationen, Beratungen und Trainings für die spezifischen Belange von Migrant*innen sensibilisieren und fachliches Know-how vermitteln.

Neben den Landesnetzwerken gibt es 3 IQ-Fachstellen, die bundesweit migrationsspezifische Themen bearbeiten. Die Fachstelle Faire Integration ist für die bundesweite fachliche Koordination und Unterstützung der Beratungsstellen zuständig. Die Fachstelle Anerkennung und Qualifizierung ist bundesweit im Förderprogramm IQ für die Themen Anerkennung, Anerkennungsberatung und Qualifizierung zuständig. Die Fachstelle Einwanderung und Integration ist im Förderprogramm für die Themen Einwanderung und arbeitsmarktliche und betriebliche Integration zuständig. 

Die Fachstellen entwickeln Qualifizierungsmaßnahmen, Instrumente und Handlungsempfehlungen zur beruflichen Integration von Menschen mit Migrationsgeschichte. Sie tragen die Verantwortung für eine fachlich fundierte Beratung von Entscheidungsträgern in Politik, Wirtschaft und Verwaltung. Das kann die Konzeption von Qualitätsstandards, von Qualifizierungen und Schulungsmaterialien oder die Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse umfassen.

Auf Bundesebene wird das Förderprogramm über das IQ Vernetzungsprojekt koordiniert. Das Vernetzungsprojekt wird von der ebb Entwicklungsgesellschaft für berufliche Bildung mbH verantwortet. Das Projekt unterstützt die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren im Programm, fördert den Transfer guter Praxis innerhalb und außerhalb des Programms und sorgt für die öffentlichkeitswirksame Darstellung des Förderprogramms IQ. Gemeinsam mit den Fachstellen kommuniziert es die Arbeitsergebnisse von IQ in die Ministerien, die BA und die Fachöffentlichkeit.

*Quelle: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/04/PD23_158_125.html

 

Faire Integration

Faire Integration ist ein bundesweites Beratungsangebot zu arbeits- und sozialrechtlichen Fragestellungen für Geflüchtete und andere Migrant*innen, die nicht aus der EU kommen (Drittstaatler*innen). 

Das Beratungsangebot umfasst arbeits- und sozialrechtliche Themen, die direkt mit dem Beschäftigungsverhältnis zusammenhängen, z. B.: Lohn, Arbeitszeit, Urlaub, Kündigung, Krankenversicherung und viele mehr. Bei anderen thematischen Fragen – z. B. zur Stellensuche oder dem Aufenthaltsstatus – wird an spezialisierte Beratungsstellen und Institutionen vermittelt.

In den Beratungsstellen können sich Menschen beraten lassen, die sich bereits in Arbeit, Ausbildung oder Praktikum befinden und konkrete Fragen haben. Auch eine präventive Beratung über Arbeitsbedingungen ist möglich. Die Beratungsstellen bieten auch Workshops an, z. B. im Rahmen von Integrations- oder Sprachkursen.

Die Beratungsstellen unterstützen Ratsuchende dabei, sich vor Ausbeutung und Benachteiligung zu schützen und sich dagegen zur Wehr zu setzen. Die Kenntnis über die eigenen Rechte und Pflichten im Arbeitsverhältnis ist hierbei essenziell. Sie ist auch Grundlage dafür, prekäre Beschäftigungsbedingungen zu überwinden und gute Arbeit in Deutschland zu finden. 

Die Beratungsstellen arbeiten eng mit anderen Beratungsstellen und Unterstützungsstrukturen zusammen. Wichtige Kooperationspartner sind außerdem Akteure aus Städten und Gemeinden, Gewerkschaften, Kammern und die Arbeitsverwaltung.

Faire Integration wird innerhalb des Netzwerkes IQ – Integration durch Qualifizierung durchgeführt. In den einzelnen Bundesländern sind unterschiedliche Träger für die Umsetzung verantwortlich. Faire Integration wird durch die Fachstelle Faire Integration der IQ Consult gemeinnützige Gesellschaft für Weltoffenheit, Toleranz und Vielfalt mbH (eine 100-prozentige Tochter des DGB Bildungswerk e.V.) unterstützt sowie inhaltlich begleitet. Die Faire Integration-Beratungsstellen werden durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und den Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert.

Fachstelle Faire Integration

Mit dem Beginn der neuen Förderphase des IQ Netzwerks wurde die Fachstelle Faire Integration eingerichtet. Damit ersetzt die Fachstelle die Struktur der vorangegangenen Förderphase „Support Faire Integration“ (2019-2022).

Als eine der drei Fachstellen im IQ Netzwerk ist die Fachstelle Faire Integration für die bundesweite fachliche Koordination und Unterstützung der Faire Integration Beratungsstellen zuständig.

Die Fachstelle Anerkennung und Qualifizierung ist bundesweit im Förderprogramm IQ für die Themen Anerkennung, Anerkennungsberatung und Qualifizierung zuständig. Die Fachstelle Einwanderung und Integration ist im Förderprogramm für die Themen Einwanderung und arbeitsmarktliche und betriebliche Integration zuständig. 

Die Beratungsstellen von Faire Integration beraten und informieren Geflüchtete und Drittstaatler*innen in arbeits- und sozialrechtlichen Fragen. Ratsuchende aus europäischen Ländern können sich an das DGB-Beratungsnetzwerk Faire Mobilität wenden das Menschen aus Mittel- und Osteuropa zu arbeits- und sozialrechtlichen Fragen informiert.

Die Fachstelle Faire Integration ist bei der IQ Consult gGmbH angesiedelt, einer hundertprozentigen Tochter des DGB Bildungswerk BUND e.V. und arbeitet eng mit den DGB-Gewerkschaften zusammen.

Aufgaben der Fachstelle Faire Integration sind unter anderem:

  • Schulungsangebote für die Berater*innen von Faire Integration
  • Durchführung von Vernetzungstreffen für die Berater*innen von Faire Integration zum regelmäßigen Erfahrungs- und Wissensaustausch
  • Weitergehende Unterstützung der Beratungsstellen bei schwierigen Beratungsthemen und durch die Erarbeitung von Handlungshilfen
  • Aufbereitung von Beratungsinhalten im Austausch mit den Beratungsstellen, z.B. in Form von Fallbeschreibungen und Dossiers
  • Zentrale Öffentlichkeitsarbeit für die Gesamtstruktur von Faire Integration sowie Aufbereitung und Transfer der gewonnenen Erkenntnisse in die Politik und für die interessierte (Fach-)Öffentlichkeit
  • Direkte Beratung von Drittstaatler*innen zu arbeits- und sozialrechtlichen Fragen
  • Konzeption und Angebot von spezifischen Infoveranstaltungen und Gruppenangeboten für Drittstaatler*innen in Zusammenarbeit mit den Beratungsstellen von Faire Integration

Das Förderprogramm IQ – Integration durch Qualifizierung zielt auf die nachhaltige Verbesserung der Arbeitsmarktintegration von Erwachsenen ausländischer Herkunft ab. Die Fachstelle Faire Integration wird im Rahmen des Förderprogramms IQ – Integration durch Qualifizierung durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert und vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge administriert. Partner in der Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Bundesagentur für Arbeit.