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Faire Integration
Faire Integration ist ein bundesweites Beratungsangebot zu sozial- und arbeitsrechtlichen Fragestellungen für Geflüchtete und andere Migrantinnen und Migranten, die nicht aus der EU kommen.
In den Beratungsstellen können sowohl Personen, die sich bereits in Arbeit, Ausbildung oder Praktikum befinden, Rat zu konkreten Fragestellungen erhalten als auch solche, die sich präventiv über ihre Arbeitsbedingungen informieren möchten. Die Beratungsstellen bieten für die Zielgruppe auch Workshops an, z.B. im Rahmen von Integrations- oder Sprachkursen.
Das Beratungsangebot umfasst arbeits- und sozialrechtliche Themen, die direkt mit dem Beschäftigungsverhältnis zusammenhängen, z.B.: Lohn, Arbeitszeit, Urlaub, Kündigung, Krankenversicherung usw. Bei anderen thematischen Fragen – z.B. zur Stellensuche oder dem Aufenthaltsstatus – wird an spezialisierte Beratungsstellen und beratende Institutionen vermittelt.
Die Beratungsstellen unterstützen geflüchtete Menschen und andere Migrantinnen und Migranten, die nicht aus der EU kommen dabei, sich vor Ausbeutung und Benachteiligung zu schützen und sich dagegen zur Wehr zu setzen. Die Kenntnis über die eigenen Rechte und Pflichten im Arbeitsverhältnis ist essentiell, um sich auf dem Arbeitsmarkt sicher bewegen zu können. Sie ist auch Grundlage dafür, prekäre Beschäftigungsbedingungen zu überwinden und gute Arbeit in Deutschland zu finden. Denn nur, wer seine Rechte kennt, kann diese auch einfordern. Die Beratung in Faire Integration orientiert sich an den Erfahrungen aus dem DGB-Projekt Faire Mobilität und anderer gewerkschaftsnaher Beratungsstellen für EU-Beschäftigte. Über die enge Zusammenarbeit mit anderen IQ Stellen wird auch das Ziel der bildungsadäquaten Arbeitsmarktintegration verfolgt.
Die Beratungsstellen arbeiten eng mit anderen Beratungsstellen und Unterstützungsstrukturen zusammen. Wichtige Kooperationspartner sind außerdem Akteure aus Städten und Gemeinden, Gewerkschaften, Kammern und die Arbeitsverwaltung.
Faire Integration wird innerhalb des Netzwerkes „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ durchgeführt. In den einzelnen Bundesländern sind unterschiedliche Träger für die Umsetzung verantwortlich. Faire Integration wird durch die Fachstelle Faire Integration der IQ Consult gemeinnützige Gesellschaft für Weltoffenheit, Toleranz und Vielfalt mbH (eine 100-prozentige Tochter des DGB Bildungswerk e.V.) unterstützt sowie inhaltlich begleitet. Die Faire Integration-Beratungsstellen werden durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und den Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert.
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in Bearbeitung
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Förderprogramm IQ
In Deutschland lebten 2017 rund 19,3 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund. Das entspricht 23,6 Prozent der Gesamtbevölkerung Deutschlands. Viele Faktoren führen dazu, dass Menschen mit Migrationsgeschichte etwa doppelt so stark von Arbeitslosigkeit betroffen sind als Personen ohne Migrationshintergrund. In den vergangenen Jahren verzeichnet Deutschland eine wachsende Neuzuwanderung – insbesondere aus den EU-Ländern und den Krisenregionen der Welt. Viele von ihnen verfügen über berufliche Bildungsabschlüsse oder andere wertvolle Qualifikationen, die hierzulande oft nicht anerkannt werden. Gleichzeitig werden Fachkräfteengpässe in Deutschland immer spürbarer.
Der Auftrag des Förderprogramms "Integration durch Qualifizierung (IQ)"
Vor diesem Hintergrund müssen alle Potenziale, insbesondere auch die von Menschen mit Migrationsgeschichte, aktiviert werden. Das Förderprogramm "Integration durch Qualifizierung (IQ)" arbeitet seit 2005 an der Zielsetzung, die Arbeitsmarktchancen für Menschen mit Migrationshintergrund zu verbessern. Von zentralem Interesse ist, dass im Ausland erworbene Berufsabschlüsse – unabhängig vom Aufenthaltstitel – häufiger in eine bildungsadäquate Beschäftigung münden.
Die Wahrnehmung von Menschen mit Migrationshintergrund ist häufig defizitär geprägt. Nicht nur für eine vielfältige Gesellschaft ist es wichtig, den Blick für die Potenziale von Zugewanderten zu schärfen und Diskriminierungen abzubauen, sondern auch für eine gelingende Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Migrationshintergrund. Interkulturelle Kompetenz bei den Arbeitsmarktakteuren aufzubauen und zu verankern, ist daher nach wie vor ein zentrales Anliegen des Förderprogramms IQ.
Struktur des Netzwerks IQ
Die regionale Umsetzung des Förderprogramms ist zentrale Aufgabe der 16 Landesnetzwerke. Sie werden jeweils von einer Landeskoordinierung geleitet und umfassen weitere operative Teilprojekte. Sie bieten die flächendeckende Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung für Ratsuchende mit ausländischen Qualifikationen an, entwickeln bedarfsorientiert Anpassungsqualifizierungen und setzen diese um. Darüber hinaus übernehmen sie Servicefunktionen für Arbeitsmarktakteure, indem sie diese über Informationen, Beratungen und Trainings für die spezifischen Belange von Migrantinnen und Migranten sensibilisieren und fachliches Know-how vermitteln.
Neben den Landesnetzwerken gibt es fünf IQ Fachstellen, die bundesweit migrationsspezifische Themen bearbeiten. Sie übernehmen die fachliche Beratung und Begleitung der Landesnetzwerke. Sie entwickeln Qualifizierungsmaßnahmen, Instrumente und Handlungsempfehlungen zur beruflichen Integration von Menschen mit Migrationsgeschichte. Darüber hinaus tragen sie die Verantwortung für eine fachlich fundierte Beratung von Entscheidungsträgern in Politik, Wirtschaft und Verwaltung. Das kann die Konzeption von Qualitätsstandards, von Qualifizierungen und Schulungsmaterialien oder die Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse umfassen.
Die Zusammenarbeit des Förderprogramms IQ
Auf Bundesebene wird das Förderprogramm über das IQ Multiplikatorenprojekt Transfer (MUT IQ) organisiert. MUT IQ unterstützt die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren im Programm, fördert den Transfer guter Praxis innerhalb und außerhalb des Programms und sorgt für die öffentlichkeitswirksame Darstellung des Förderprogramms IQ. Gemeinsam mit den Fachstellen kommuniziert es die Arbeitsergebnisse von IQ in die Ministerien, die BA und die Fachöffentlichkeit. Der Verein "Charta der Vielfalt" ist als Teilprojekt des Förderprogramms in den Transfer eingebunden, vor allem im Rahmen des Deutschen Diversity Tags. "Anerkennung in Deutschland" ist das mehrsprachige Portal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen. Das Projekt arbeitet in enger Kooperation mit dem Förderprogramm IQ.
Das Förderprogramm IQ kooperiert beim Angebot "In Arbeit" außerdem in enger Abstimmung mit der "Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA)".
Einen Überblick über das Förderprogramm IQ, seine Struktur und Aufgaben vermittelt der IQ Programmflyer:
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